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Kunst & Werk

Kritik: Das Planetenprinzip "Buy Buy Baby und die Konsumgesellschaft"

Ein Beitrag von Tommy aus der WIENXTRA Frish. Jugendredaktion @ Kultursommer Wien

"Buy Buy Baby und die Konsumgesellschaft"

Im ASK Erlaa fand am 24. 7. „Buy Buy Baby“ von „Das Planetenpartyprinzip“ statt. Die resultierende Show schockierte manche, aber regte doch zum Nachdenken an. 

„Buy Buy Baby“ von „Das Planetenpartyprinzip“ ist, wie die Künstler*innen es selbst ausdrücken, eine Dauerwerbesendung. Hört sich leicht uninteressant an, ist es aber nicht.

Das Bühnen Set-Up ist wie folgt: Hinten – die Band, drei Musiker. Vorne – die Performerinnen, drei Frauen in (zu Anfang) kurzen, glitzernden Kleidern. Es werden Produkte vorgestellt, Werbeslogans ad nauseam wiederholt, und Kostüme gewechselt.

Harsche Kritiker könnten sicherlich behaupten, dass „Buy Buy Baby“ intellektuell nicht viel zu bieten hätte – drei Frauen, die sich langsam ausziehen, und bizarre, unverständliche Taten vollführen. Sie bewerben einen Entsafter, einen Backofen, Work-Out Geräte und am Schluss sogar die Band selbst als Produkt. Alles wirkt dystopisch surreal.

Die Band spielt derweil nicht mal Songs, nur halbfertige Beats mit Fetzen von Lyrics. Keine separaten Songs, die Musik läuft einfach flüssig ineinander über. Zu Zeiten wird es laut, zu Zeiten einfach absurd. Die Art von Show, bei der man seiner Mutter nicht gaaaanz genau erklären möchte, was man sich angeschaut hat. 

Andererseits wäre es unfair, eine Vorstellung ohne ihre Entstehungsumstände, den Text ohne Kontext, zu bewerten. Das Planetenpartyprinzip übt durch eine überspitzte Darstellung von Werbesendungen Kritik an allem was an der Konsumgesellschaft falsch ist. Der weibliche Körper ist kommerzialisiert, kommodifiziert, konsumiert. Und mir persönlich gefiel auch der harsche Noise Rock-Sound, den die Band produziert.

Und wenn es erlaubt ist, ein bisschen poetisch zu werden, würde ich sagen, dass es bei Kunst darum geht, etwas zu sagen, ohne es zu sagen. Eine Idee zu kommunizieren, ohne es wortwörtlich zu erklären, sondern es zu zeigen. Und das schafft Das Planetenpartyprinzip mit Bravour. 

(c) TOMMY